Verbandsfragen
Fragen des Vending report an den VAFA und unsere Antworten in VR DACH 03-19
1. Wie sehen die Chancen für eigenes Branding der Automaten aus? Ist dieses
Konzept für kleinere Operator realisierbar und empfehlenswert oder sollte man
sich doch auf die Konzernnamen verlassen?
Unsere Meinung dazu:
Es ist doch wie in der Natur. Auch das Schneeglöckchen findet neben der Rose oder
Stiefmütterchen große Beachtung. Warum? Weil es zur richtigen Zeit blüht, wo die
anderen noch schlafen bzw. erst anfangen in die Puschen zu kommen.
Auf die Automatenbrache übertragen, heißt das, lassen wir uns doch was einfallen, wo
wir uns wirklich von anderen Fachaufstellern/Vending-Operator unterscheiden. Kitkat und
Co auf dem Gerät, das hatten wir bereits. Und es wiederholt sich und hilft dem Operator
doch nicht, zumal das wunderbare kostenlose Werbung für einen Hersteller ist.
Wie wär‘ s da, wenn wir uns mal selbst an die Gestaltung gäben.
Eine erste Idee: Lassen Sie doch z. B. mal zu, dass die Kunden Ihren Dank auf dem
Kaffeeautomat mit Filzschreiber ausdrücken. Etwa so: Sie geben das „Danke, weil . . .“
vor und Ihre Kunden schreiben weiter.
2. Variante: Im Stil oder den Farben des Platzgebers. Das Corporate Design kommt sicher
gut an. Auch bei Ihrem Vertragspartner. Ist nämlich ganz in seinem Sinne. Und Ihrem.
3. Idee: Folien sind heute nicht mehr teuer. Fotofolien mit passenden unterschiedlichen
Motiven bieten sich da ebenfalls an. Natürlich sichtbar mit Ihrem Logo.
Warum also auf Konzernnamen „verlassen“ und sie fördern, wenn wir das mit ein wenig
Geld und etwas Ideenreichtum auch in UNSEREM Sinne hinbekommen?
2. Welche Segmente besitzen bisher noch ungenutzte Potenziale? Welche
interessanten Sektoren der Branche werden in 2019 eine besondere Rolle spielen?
Unsere Meinung dazu:
Gegen Zigarettenautomaten wird politisch „geschossen“ und inzwischen auch immer
mehr gegen süße Automaten. Wie schon oben gesagt, mit ein wenig mehr Fantasie sind
neue Märkte zu entdecken. Als Operator ist man doch meist versucht dem Kunden, auch
wenn nur zunächst mal, ein Standardsortiment aufs Auge zu drücken. Oder haben Sie
schon einmal MIT IHREM KUNDEN ZUSAMMEN überlegt, wo der Bedarf wirklich liegt?
Natürlich ist der standortabhängig. Was gibt’s also in Ihrem Sortiment noch anderes als
die üblichen Riegelchen? Mit neueren Geräten ist inzwischen einiges mehr möglich,
jedoch nicht ohne ein gewisses Engagement. Aber zum Wohle unserer Rendite. Haben
Sie hierzu schon einmal Ihre Mitarbeiter gefragt, was sie dazu meinen? Oder sie z. B.
darum gebeten, mal testweise alle Sachen mitzubringen die sich aus deren Sicht im
Automaten verkaufen ließen? Sie glauben nicht, wie das abgehen kann.
3. Der Trend zur Nachhaltigkeit und gesunden Ernährung ist allerorts spürbar. Die
Konsumenten profilieren sich vor allem über soziale Netzwerke. Welche Potenziale
liegen hier auch auf Operator-Seite? Wie kann man Social Media für sein
Operating-Business nutzen?
Unsere Meinung dazu:
Indem man einfach damit anfängt und nicht der Meinung ist, nach einem ersten Beitrag
wäre die Arbeit getan oder nach einem Beitrag ohne sofortige Resonanz hätte sich alles
als zwecklos dargestellt.
Erfolgreiches Social Media verlangt so wie alles im Business zunächst nach einem
Rahmen, dem Konzept, damit’ s nicht aus dem Ruder läuft. Dann ist zielgerichtete,
konsequente Arbeit gefragt, also am Ball bleiben mit kurzfristiger Reaktion. Das lässt sich
allerdings schlecht „so nebenher“ machen. Da muss sich richtig drum gekümmert
werden. Wer die Social-Media-Schiene einschlägt, wird schnell feststellen, dass sich hier
eine hochinteressante Kommunikationsmöglichkeit mit Kunden auftut. Für mehr erfüllte
Wünsche, Anliegen und Erfolg. Allerdings dauert es auch hier wie bei allem schon ein
Weilchen, bis sich der Erfolg einstellt.
Was ich damit konkret meine? Der Verkaufsautomat allein, das ist an vielen Plätzen auf
Dauer keine Lösung. Wo bleibt die Möglichkeit über den dialogfähigen Automaten auch
Wünsche zu äußern bzw. etwas zu bestellen. Lösungsansatz: Ein neues Produkt im Gerät,
ggf. auch nur vorübergehend oder als Test. Weitere Möglichkeit der Operator liefert das
Objekt der Begierde an ein Abholfach in der Nähe oder gar neben dem Automaten. Wenn
das dann Schule macht . . . Könnte funktionieren.
Paul Brühl / VAFA e.V.